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Didaktische Bearbeitung von Volks- und Kunstmärchen im DaF-UnterrichtKatja Senica, 2016, undergraduate thesis
Abstract: In der Diplomarbeit werden zwei Unterklassen von Märchen behandelt und zwar Volks- und Kunstmärchen. Märchen sind schon seit langem ein interessantes Forschungsthema. Trotz zahlreicher Versuche verfügt die Forschung bis heute über keine einheitliche Definition von Märchen. Die Situation ist ähnlich, wenn über Volks- und Kunstmärchen besprochen wird. Man könnte sogar sagen, dass es so viele Definitionen wie Märchenforscher gibt. Einige stellen jene Merkmale in den Vordergrund, die von den Anderen vernachlässigt werden und umgekehrt. Weil aber nicht alle mit den wunderbaren, magischen Wesen, Zahlen und mit der Magie verbundenen Texte ein Märchen sind, wäre es nötig, sie von den anderen ähnlichen Gattungen, die märchenhafte Elemente beinhalten, zu unterscheiden wie etwa Sage, Legende, Mythos und Fabel. Mit der Frage, ob die literarischen Texte in den DaF-Unterricht eingesetzt werden sollen oder nicht, beschäftigt sich die Literaturdidaktik, die sich von jener Literaturdidaktik, die in der Muttersprache abläuft, unterscheidet. Es wurde erwähnt, welche Funktion die literarischen Texte im DaF-Unterricht eigentlich spielen und welche Argumente, die für die Einsetzung der literarischen Texte in den DaF-Unterricht sprechen, pro und contra sind. Das Ziel der Diplomarbeit ist es herauszufinden, wie den Schülern im DaF-Unterricht die Unterschiede zwischen den Volks- und Kunstmärchen beigebracht werden könnten. Es wird ein Modell vorgestellt, aufgrund dessen die Schüler mit dem Prozess des parallel-komparativen Lesens, mit dem Schaffen ihrer eigenen Aktionslinie und mit der Hilfe der Liste der Kriterien, selbst zu den Ergebnissen kommen und somit erkennen, dass Volks- und Kunstmärchen mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten ausweisen. Für die Entwicklung des Modells wurden ein Volksmärchen und drei Kunstmärchen ausgewählt, die untereinander sehr verschieden vorkommen, und zwar mit dem Ziel, dass die Schüler ein Gefühl bekommen, dass Märchen nicht nur einfache Texte sind, aus welchen die Merkmale leicht auszuschälen sind, sondern dass ihre Analyse, die für die Beobachtung und Nachdenken nötig ist, eine harte Arbeit darstellt. Ebenso erleichtert die Arbeit nicht die Sache, dass im Märchen nicht alle Merkmale auf einmal zu finden sind. Das Konzept der didaktischen Bearbeitung sollte als ein offenes, flexibles Konzept gesehen werden, das sich während des Unterrichtsprozesses noch ändern könnte.
Keywords: Deutsch als Fremdsprache, Literatur, Volksmärchen, Kunstmärchen, Literaturdidaktik, Parallel-komparative Methode
Published in DKUM: 05.05.2016; Views: 1816; Downloads: 279
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